Das war überraschend, inspirierend, fröhlich und sympathisch: In der kleinen Stadt Gadebusch gibts das Zusch-Festival. Zusch steht dabei für „Zukunftsschloss“ – so eines hat Gadebusch nämlich, ein Schloss, und das hat hoffentlich Zukunft, es wird gerade aufgehübscht und es gibt große Pläne. Doch das nur am Rande. Beim Zusch-Festival gibtsVollständigen Beitrag lesenAufgetreten: Zusch ist keine Brause. Aber ein Festival in Gadebusch…
Kategorie: Was sonst noch geschah
Eine Schwärmerei: Das Windros-Festival in Schwerin-Mueß
Na das tat der digital dauerbedampften Seele mal so richtig gut: Leute, die Musik machen ohne Faxen. Auf einem Festival. Also auch mit Faxen, das war ja alles andere als humorlos, aber eben ohne viel Strom in der Signalkette. Und Leute die dazu tanzen – Tänze. Miteinander. Wie früher.
Auf den Bühnen: Gitarren, Mandolinen, Bässe, Saxophone, Mandolas, Zittern, Violinen, Trommeln, Maultrommeln, Sackpfeifen, Tamborins, bezaubernde Stimmen, ein paar berührende Texte und vor den Bühnen ein Publikum, das jeden Klang, jedes Wort aufsaugt. Und in Bewegung verwandelt. Wahrscheinlich hätte sich der Strombedarf dieses Festivals allein mit der Bewegungsenergie der Tanzenden decken lassen, wenn jemand entsprechende Apparaturen parat gehabt hätte.
Ich war auf dem Windros-Festival hier bei mir vor der Haustür ums Eck, in Schwerin Mueß. … Vollständigen Beitrag lesenEine Schwärmerei: Das Windros-Festival in Schwerin-Mueß
Blink un Blank – plattdüütsch’ Geschichten un Gesang
Für eilige Leser:
WAS: „Blink un Blank – plattdüütsch’ Geschichten un Gesang“
WER: Susanne Bliemel und Thomas Naedler
WANN: Mittwoch, 6. Dezember, 18 Uhr
WO: Schleswig-Holstein-Haus, Schwerin
Für Leute, die neugierig gemacht werden wollen: … Vollständigen Beitrag lesenBlink un Blank – plattdüütsch’ Geschichten un Gesang
Beatstreet: Grafitti auf dem Scheunenboden am 21. Juni 1987
Seltsame Turnschuhe, Schallplattenspieler als Musikinstrumente, Robotertanz… das alles gab es nicht. Zumindest nicht bis ein Film mir eine ganze Welt öffnete. Es gehörte wohl in der DDR der 80er Jahre dazu, dass der Blick auf der Suche nach Jugendkultur gen Westen gerichtet war. Bei mir und meinen Freunden zumindest warVollständigen Beitrag lesenBeatstreet: Grafitti auf dem Scheunenboden am 21. Juni 1987
In eigener Sache: Podcasts raus – Geschichten rein
Es sind jetzt 20 Monate. 20 Monate Funkhaus statt Straße, Sendepläne statt Podcast-Skripte. Der neue Job in der Kulturredaktion mit Schwerpunkt Plattdeutsch hat mein Leben gehörig verändert. Klar gibt es hier und da ein weinendes Auge, aber im Ganzen – alles gut. Der letzte Podcast, den ich noch regelmäßig gemeinsamVollständigen Beitrag lesenIn eigener Sache: Podcasts raus – Geschichten rein
Im Theater: Wer ist Gerda? oder Wie ich nach Hause ging
Was genau ist da passiert? Als ich dem Blick des Mädchens standhalten wollte, im schmuddeligen Pförtnerhäuschen mit den 60er-Jahre-Gardinen. Da in diesem Kellerzimmer, als mir der Mann mit Hut ein Kleid, ganz silbern, versprach? Als ich im Zimmer, das braun und beige mich empfing, der Frau gegenüber saß, die erklärte ihren Unterleib entfernen zu wollen, was in der Säulenhalle bei diesem zornigen Jungen, was beim Blick in den Spiegel im Fahrstuhl, als ein Lied mich zu Tränen rührte. Was genau ist da passiert. Mit mir? Warum war, warum bin ich glücklich an den Tagen danach?
Die Antwort meiner klugen Frau: weil ich gespielt habe, ohne Probe, wie ein neugierig in eine neue Welt geworfenes Kind, in aller Leichtigkeit, mit einer ungewohnten Nähe zu mir fremden Mitspielern, die mit mir und für mich da sein wollten an diesem Abend. … Vollständigen Beitrag lesenIm Theater: Wer ist Gerda? oder Wie ich nach Hause ging
Zurück in die Zukunft: thom* liehrt Platt
Ich bin ungeduldig. Sehr, sehr ungeduldig. Ich möchte in Monaten nachholen, was ich in Jahrzehnten versäumt hab. Ich möchte eine Sprache wiederfinden. Eine Sprache, die mich schon immer begleitet hat, die aber zu sprechen ich einerseits nie gefordert war und mir andererseits selbst nicht in den Sinn gekommen ist. Bis jetzt.
Vaddern ist der letzte plattdeutsche Muttersprachler in meiner Familie, doch war und ist er weder Platt-Aktivist noch Pädagoge und ließ deshalb mich unbehelligt mit seiner Sprache. Und auch ihm tönen, davon gehe ich aus, noch heute die Sätze seiner Kindheit im Ohr: Sprich Hochdeutsch. Sonst wirst Du nichts, hieß es da. Vaddern sprach Hochdeutsch und wurde etwas. Und seine Mutter, sein Vater, Bauern ohne Scholle, haben sicher auch immer wieder gehört: Sprecht Hochdeutsch mit den Kindern, sonst kommen sie in der Schule nicht mit, sonst werden sie für schlicht im Geiste gehalten. Das war so nicht nur im Dorf am Ende der Straße, sondern in Ost und West, hab ich gelernt.
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24 Häkchen auf der Liste – der Adventskalender bei Instagram
Sie können es ruhig zugeben… auch in Ihrem Hinterkopf schlummert eine kleine Liste der Dinge, die Sie gern noch riechen, lieben, hören, fühlen, anschauen oder durchleben wollen. Als in The Cure verliebtes Jüngelchen zum Beispiel wollte ich unbedingt Big Ben schlagen hören, den Tower, die Themse sehen. Ging dann relativ schnell, weil: Grenze offen. Häkchen dran. Für den Adventskalender hab ich die Sache umgedreht.
24 Häkchen auf der Liste – das ist ein Adventskalender mit Geschichten, die mir passiert sind, oder passiert sein könnten, 24 Mini-Anekdoten die Ereignisse beschreiben, die ich nie geplant hatte, die aber nun als abgehakt auf einer Liste stehen könnten, die es nicht gibt. Die 24 Intros für die winzigen Texte sind zusammengestellt aus Fotos der vergangenen zehn Jahre – der Algorithmus hat mir dafür rund 1.500 Fotos herausgesucht, die entweder Selfies sind, oder auf denen ich erkannt wurde. … Vollständigen Beitrag lesen24 Häkchen auf der Liste – der Adventskalender bei Instagram
Reden über Medien: Zu Gast im Podcast „Man müsste mal…“
„Man müsste mal…“ ist ein Podcast mit leicht irreführendem Namen. Denn zu Gast sind bei Claus Oellerking und Andreas Lußky regelmäßig Menschen, die über das „Man müsste mal…“ längst hinaus sind und – so nennen ich es mal der Einfachheit halber – irgendetwas tun, damit ein Stückchen Welt ein Stückchen besser wird. Hier habe ich über den Podcast geschrieben – Andreas ist zudem mein Kollege, wir teilen ein Büro.
Jetzt durfte ich zu Gast sein. Obwohl ich nicht so recht ins Raster passe. Aber dass ich in einem Seminar mit Schülern in Neubrandenburg einen Podcast basteln durfte, war den Gastgebern Anlass mich einzuladen und in einer guten halben Stunde habe ich erzählt, warum es mir wichtig ist, mit jungen Leuten über Medien zu reden. … Vollständigen Beitrag lesenReden über Medien: Zu Gast im Podcast „Man müsste mal…“
Wahrheit oder Lüge: Wie wir einen Zaun gezogen haben um den Tollensesee
Die Warze am Hinterteil der Gesellschaft, nein, das ist viel zu milde, ein Bandwurm, ein Geschwür, ein Virus, eine Wucherung ist die Lüge. Im Märchen, wenn der Kaiser von eigener Eitelkeit geblendet unbekleidet vors Volk tritt, sind es die Kinder, die aufstehen und rufen: „Er ist ja ganz nackt!“ Und dann ist die Lüge entlarvt, die Redlichen liegen lachend sich in den Armen und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute – immun gegen Blendwerk und bösartige Täuschung.
Vielleicht ist diese Einleitung ein bisschen drüber, dafür, dass ich nur kurz erzählen will von einem Workshop, für den ich quer durchs Land nach Neubrandenburg gefahren bin. Zwei Tage haben wir an einem Podcast gearbeitet – um Lügen, Propaganda und strategisch gestreute Unwahrheiten ging es dabei – und so neugierig 14- und 15-Jährige eben sein können, saßen mir gegenüber im Kirchenraum der Medienwerkstatt Latücht, der sonst Kinosaal ist, Mädchen und Jungen einer Schulklasse mit dem schönen Namen „Fortuna“. … Vollständigen Beitrag lesenWahrheit oder Lüge: Wie wir einen Zaun gezogen haben um den Tollensesee