Vorwort
Wenn Sie über den wunderbaren Katalog von Annett und Nando Kallweit hierher gespült wurden: Herzlich willkommen. Und wenn Sie nun mehr wissen wollen, über die Zusammenarbeit, von der im Katalog die Rede ist, ebenfalls: Herzlich Willkommen. Hier gibts die Geschichte dazu.
Wie alles begann
Ich liebe Kunst, die real ist. Ja, real sind Wörter auch und auch Musik ist irgendwie real, aber Sie wissen, was ich meine: ein Bild, eine Skulptur, eine Installation… sind einfach unmittelbarer. Werden nicht erst durch Stimmen, innere wie äußere, sondern sind einfach. Allerdings habe ich von Bildender Kunst keine Ahnung. Aber allein der Prozess, die Arbeit, die Menschen dahinter faszinieren mich.
Der Prozess
Wenn Nando Kallweit eine Skulptur fertigt, eine Bronze zudem, ist das ein Fest für die Sinne: das Holz duftet, die Kettensäge kreischt, heiß schlägt die Luft über dem Brennofen zusammen, Funken sprühen, der Pinsel trägt Flüssigkeiten auf, die zischen und färben Oberflächen und nach hunderten kleinen Schritten ist da am Ende etwas Außergewöhnliches. So habe ich als Schreibtischtäter die Arbeit empfunden und diesen Prozess wollte ich einfangen: in einem Text. Nur so. Als Begegnung… Es wird kurz: Zwei Strophen, so etwas wie ein Refrain, eine Wiederholung.
Die Begegnung
Wir sitzen im Garten in Badow, der Text auf dem Tisch, Nando kommt aus der Werkstatt, wir lesen und reden und spielen mit Bronze. Nando hält Flügel und Torso in den Händen. Verschwindet wieder und kehrt zurück mit einem Entwurf: Eine Figur, wie eine Tänzerin, die stolz und kühn, anmutig und in Zärtlichkeit sich in die eigenen Flügel hüllt wie in einem Mantel. Die zu tanzen scheint, ganz leicht und frei. Die sucht nach einem inneren Rhythmus.
Der Rhythmus
Die Werkstatt ist voller Klänge. Mit der Kettensäge beginnt es, dann schlagen dumpf Hämmer auf Formen, Meißel hochfrequent auf Metall, es zischelt und brizzelt das Schweißgerät, der Trennschleifer kreischt, große Bronzeflächen tönen in drei Höhen – H-Moll rechnet der Computer aus, als er all die durch Mikrofone auf Speicherkarten geschickten Geräusche rhythmisch zusammen setzt. Gitarren und Tasten, die Stimme und der Text und es ist: ein Lied. Zwei Minuten komprimierte Wahrnehmung. Ein Lied, das Anschluss sucht.
Der Anschluss
Die Kamerafrau Kristin Prüßing und der Cutter Veit Henseke verbringen einen Tag in der Werkstatt in Badow. Sie haben die Liebesgeschichte entdeckt im Text und die Liebe macht alles groß. Sie folgen dem Prozess, an dessen Ende eine Bronze steht, so wie sie entworfen war, stolz und kühn, anmutig und voll Zärtlichkeit in die eigenen Flügel gehüllt. Die Bilder montiert auf das Lied führen zusammen, was ohne einander nicht wäre.
Und?
Es ist vielleicht bekloppt, über die eigene Lebenszeit hinauszudenken. Erst Recht, wenn die eigene künstlerische Arbeit lediglich darin besteht Daten auszuwerfen. Aber nun gibt es etwas, an dem ich Anteil habe, das buchstäblich in Bronze gegossen nun von Menschen gekauft, an sorgsam ausgewähltem Ort aufgestellt, geschätzt und vielleicht weiter gegeben wird über Generationen. Und ja, wie gesagt, das könnte durchaus eine narzisstische Macke sein, aber ich mag die Vorstellung.
Mehr dazu:
Hier der Katalog zu den aktuellen Arbeiten von Nando Kallweit.
Hier die Internetseite des Künstlers. Auf Facebook und Instagram finden Sie ihn auch.
Lieber Thomas, eine tolle Arbeit von euch allen, eine Hommage an die Kunst, ein toller Song, wir sind stolz, danke. Mama Irmi Kallweit und Papa Ingo
Frau Kallweit ,
SIE dürfen mehr als stolz sein auf Ihren Sohn—– aber auch auf seine überaus liebenswürdige Frau Annett !
Ich liebe so sehr was er mit seinen Händen schafft!
Und erfreue mich täglich daran!
Hallo zusammen… War ein super toller, grandioser Start in 2021 in diesem gemeinschaftlichen Projekt… Wünsche euch alles Gute …bleib fit bleib tapfer und insbesondere bleib weiterhin kreativ…
Und habt immer einen Schnaps dabei…
Beste Grüße
Hugo